- Kolb
- Kọlb,Annette, eigentlich Anne Mathilde Kolb, Schriftstellerin, * München 3. 2. 1870, ✝ ebenda 3. 12. 1967; mütterlicherseits französischer Abstammung; trat im Ersten Weltkrieg von der Schweiz aus aktiv für den Frieden ein, insbesondere in den Essays »13 Briefe einer Deutsch-Französin« (1916); emigrierte 1933 nach Paris, 1940 in die USA, 1945 Rückkehr nach Europa (Paris, Badenweiler, München). Kolb, zeitlebens um einen Ausgleich zwischen Deutschland und Frankreich bemüht, war eine feinsinnige, geistreiche Erzählerin und Essayistin, die sich kritisch mit Zeiterscheinungen, aber auch kulturellen Themen (Literatur, Musik) auseinander setzte. Ihre Essays sind zum Teil in französischer Sprache geschrieben. In oft autobiographischen Romanen schildert sie eindringlich und mit psychologischem Gespür v. a. Frauenschicksale; in ihrer späten Prosa wird dabei ihre ausgeprägt katholische Grundhaltung deutlich; auch Übersetzerin.Weitere Werke: Romane: Das Exemplar (1913); Daphne Herbst (1928); Die Schaukel (1934); König Ludwig II. von Bayern und Richard Wagner (1947).Erzählungen: Spitzbögen (1925); Wera Njedin (1925).Tagebuch: Zarastro. Westliche Tage (1921).Erinnerungen: Memento (1960).R. Lemp: A. K. Leben u. Werk einer Europäerin (1970);
Universal-Lexikon. 2012.